Häufig gestellte Fragen


Wenn man überlegt sich eine Photovoltaikanlage zu installieren oder brandneuer Besitzer einer solchen ist, entwickeln sich viele Fragen. Die häufigsten Fragen bzgl. Photovoltaik, Batteriespeicher, Notstrom & mehr haben wir Ihnen hier zusammengefasst.

Allgemeine Fragen


Photovoltaikanlagen bestehen aus einer Anzahl an Solarmodulen, die wiederum aus Photozellen bzw. Solarzellen bestehen. In den Solarzellen wird das einfallende Sonnenlicht in Strom umgewandelt. Das Licht besteht aus Photonen, den Trägern der elektromagnetischen Strahlung. Solarzellen nutzen den sogenannten „inneren photoelektrischen Effekt“, der bereits im Jahr 1839 entdeckt wurde. Die heute am weitesten verbreiteten Solarzellen sind Silizium-Solarzellen. Deren meist blaue Farbe kommt von der obersten „Antireflexionsschicht“, die die Reflexion von Sonnenstrahlen verhindert. In zwei weiteren Schichten wird durch Verunreinigungen der Siliziumschicht mit Phosphor oder Bor ein Überschuss an Elektronen erzielt, während im Rest der Zelle ein Mangel an Elektronen herrscht. Auf diese Weise entstehen in der Solarzelle, genau wie in einer Batterie, ein Minus- und Pluspol. Treffen die im Sonnenlicht enthaltenen Energieträger (Photonen) auf das Silizium der Solarzellen, setzen sie die negativ geladenen Elektronen frei. Diese werden von dem positiv geladenen Siliziumgitter auf der Rückseite der Solarzelle angezogen. Da die eingebaute Grenzschicht eine direkte Verbindung verhindert, müssen die Elektronen den Weg über die Stromleitung (weiße Streifen auf der Oberfläche) nehmen. Durch diese Grenzschicht und die Stromleitungen, die die Solarzellen verbindet, fließen die Elektronen nur in eine Richtung und erzeugen durch ihre Bewegung Strom.

  • Solarmodule mit Unterkonstruktion (Dachhaken, Schienen, Modulklemmen etc.) zur Erzeugung von Gleichstrom
  • Verkabelung
  • Wechselrichter zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom und Einspeisung ins öffentliche Stromnetz sowie zur Anbindung diverser Monitoring-Software.
  • Einspeisezähler zur Messung der eingespeisten Energiemenge
  • Erdung & Blitzschutz
  • Ggf. Energiespeicher

Prinzipiell hängt die Größe (also die Leistung) der PV-Anlage von Ihrem Strombedarf ab – es gilt, aufgrund steigender Stromkosten sowie sinkender Vergütung für verkauften Strom möglichst viel der erzeugten Energie selbst zu verbrauchen. Allerdings sinken die Kosten pro kWp tendenziell mit steigender Größe der Anlage, es darf bei Privathäusern i.d.R. also die gesamte verfügbare Fläche in Betracht gezogen werden.

  • Beispiel Platzbedarf: Eine 10 kWp-Anlage benötigt bei einer unverbauten Dachfläche (d.h. ohne Gauben etc.) ca. 60m².
  • Dacheindeckung & Neigung: PV-Anlagen können sowohl auf Ziegeldächer, als auch auf Dächern mit Trapez- oder Wellblech sowie auf Flachdächern installiert werden.
  • Verschattung: Teilverschattungen können die Leistung einer PV-Anlage stark beeinträchtigen. Wenn das Dach bspw. durch Bäume beeinträchtigt wird, sollten diese wenn möglich zurückgeschnitten werden. Teilverschattungen können ggf. durch Moduloptimierer kompensiert werden.

In Deutschland lässt sich in der Summe die meiste Energie erzeugen, wenn die Solarmodule nach Süden ausgerichtet sind und über eine Neigung von ca. 20-30° verfügen. Doch auch eine Ost-West Ausrichtung hat Vorteile: So fällt im typischen Haushalt der Stromverbrauch vor allem früh am Tag und abends an – also dann, wenn die Sonne im Osten bzw. Westen steht.

In den meisten Fällen kann der vorhanden Zählerschrank weiterverwendet werden. Es ist darauf zu achten, dass ein Zweirichtungszähler eingebaut werden kann und der Zählerschrank den aktuellen Richtlinien nach DIN VDE 0100-712 entspricht.

Wir haben Ihnen eine kurze Übersicht erstellt, mit der Sie sich ein Bild verschaffen können, wie es nach der Beauftragung weiter geht.
Wie Sie überhaupt zu einem Angebot kommen, erfahren Sie in unserem PV-Anfrageformular.

Speicher und Notstrom


Aufgrund der monatlich sinkenden EEG-Einspeisevergütung wird es für den Anlagenbetreiber immer unattraktiver, die produzierte Energie ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Gleichzeitig sorgen steigende Energiekosten dafür, dass der Bezug von Strom aus dem öffentlichen Netz immer teurer wird. Mit einem Energiespeicher wird die erzeugte Energie zu einem großen Anteil selbst verbraucht, was Kosten spart. Der Speicher wird v.a. dann benötigt, wenn die Sonne nicht scheint und die PV-Anlage somit keinen Strom produziert – also nachts, bei schlechtem Wetter und im Winter (früh und abends). Die benötigte Größe bzw. Kapazität richtet sich stark nach Verbrauchsverhalten und Nutzungsprofil – bei privaten Haushalten empfiehlt sich i.d.R. eine Kapazität von 5 -15 kWh.

Das ist standardmäßig so eingestellt und muss nicht extra gemacht werden. Es wird primär der gerade anfallende Verbrauch gedeckt. Fällt gerade kein Verbrauch an, wird der Speicher geladen. Nachts wird zunächst der Speicher entladen, bevor Strom aus dem Netz bezogen wird. Fällt kein Verbrauch an & der Speicher ist voll, speist die PV-Anlage ins Netz ein, was vom Netzbetreiber vergütet wird.

Ein DC gekoppeltes Speichersystem ist ein Speichersystem zur Neuinstallation mit einer PV-Anlage. Grundsätzlich ist das DC gekoppelte Speichersystem sowohl für Wohngebäude als auch für gewerbliche Anlagen geeignet. Die Voraussetzung ist, dass die Installation gleichzeitig mit der PV-Anlage erfolgt.

Ein AC-gekoppeltes Speichersystem eignet sich vor allem zur Nachrüstung eines Speichers bei bestehenden Anlagen. Neben dem Speicher beinhaltet das System einen Batteriewechselrichter, um den Gleichstrom von der PV-Anlage in Wechselstrom umzuwandeln.

Im Regelfall Nein, da die allermeisten Wechselrichter netzgeführt sind, also selbst eine Stromversorgung "aus der Steckdose" benötigen, um den Betrieb der PV-Anlage zu gewährleisten. Abhilfe schaffen kann man mit diversen Notstrom-Systemen – siehe dazu den Abschnitt „Was bedeutet Notstrom bzw. Ersatzstrom?“.

Mittels notstromfähigen Speichersystemen kann ein Haushalt auch während eines Stromausfalls mit Energie versorgt werden. Wir können Ihnen sowohl ein System von Huawei, als auch von Fronius anbieten. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Bei Huawei können lediglich einphasige Verbraucher (bspw. Kühlschrank, Gefriertruhe), nicht aber dreiphasige (bspw. Elektroherd) über die Back-Up Box versorgt werden – damit ist lediglich sog. Ersatzstrom gewährleistet.
  • Mit der Fronius Umschaltbox können auch dreiphasige Verbraucher versorgt werden, wodurch eine Komplettversorgung des Haushalts gewährleistet wird.
    Aber Achtung: Limitierend sind dennoch die Kapazität (in kWh) des Speichers sowie dessen Entladeleistung (in kW). Tagelanger Notstrombetrieb kann nur bei entsprechend überdimensionierten Speichern erreicht werden, was sich in den Kosten zu Buche schlägt – mehr dazu im Abschnitt „Kann ich zu 100% autark werden?“.

Das kommt v.a. auf das Alter Ihrer Anlage an. Eine Speichernachrüstung ist erst sinnvoll, wenn Ihre volleinspeisende Anlage aus der Förderung fällt. Da in den meisten Fällen kein batteriefähiger Wechselrichter (sog. Hybridwechselrichter) vorhanden ist, empfiehlt sich entweder die Installation eines AC-Speichersystems, oder aber der Austausch des Wechselrichters durch einen DC-Hybridwechselrichter mit passendem Speicher. Dadurch kann der Großteil der produzierten Energie selbst verbraucht werden, was im Hinblick auf steigende Energiepreise für einen wirtschaftlichen Betrieb Ihrer Anlage sorgt.

Zuerstmal JA, das ist machbar. Je nach dem, wie alt Ihre Bestandsanlage und von welchem Hersteller Ihr Wechselrichter ist kann dies mehr oder weniger Aufwand und Kosten bedeuten – ggf. kann eine Backup-Box zur Versorgung einphasiger Verbraucher (Kühlschrank, Gefriertruhe etc.) nachgerüstet werden oder sogar ein gesamtversorgendes System. Alternativ kann natürlich auch Ihr Wechselrichter ausgetauscht und mit einer Notstromfunktion nach Ihrem Belieben ergänzt werden. Wenn Sie kürzlich bei uns eine Anlage mit einem Fronius Gen24 Wechselrichter sowie BYD-Speicher erworben haben, kann die Fronius Umschaltbox nachgerüstet und verwendet werden und versorgt dann ihre ganzes Haus bei Stromausfall.

Ja, dabei gilt es allerdings zu beachten, dass jede Erweiterung einer PV-Anlage als Neuanlage zu verstehen ist und diese angemeldet werden muss. Wird die Erweiterung nicht als Neuanlage angemeldet, stellt Sie eine Änderung an der Bestandsanlage dar, wodurch der bisherige Vergütungssatz auf den zum Änderungszeitpunkt geltenden Vergütungssatz herabgesenkt wird.

Siehe Punkt „Kann ich einstellen, dass mein selbst erzeugter Strom ggü. dem Netzstrom „bevorzugt“ wird?“ – die Wallbox wird wie jeder andere Verbraucher bevorzugt vom PV-Strom bzw. dem aus dem Speicher versorgt.

Wie bereits im Punkt „Was bedeutet Notstrom bzw. Ersatzstrom?“ erwähnt, kann man nur mit einer starken Überdimensionierung des Energiespeichers kombiniert mit entsprechend hoher Anlagenleistung 100% Autarkie (d.h. Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz) erreichen. Ein Schritt weiter wäre der sog. Inselbetrieb, d.h. man ist komplett vom öffentlichen Stromnetz entkoppelt. Unbedingte Voraussetzung hierfür wäre ein selbstgeführter Wechselrichter, da die meisten Wechselrichter netzgeführt sind und unbedingt mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden sein müssen. Eine derartige Überdimensionierung bzw. ein Inselbetrieb ist allerdings mit erheblichen Kosten verbunden, wodurch die Amortisationszeit der Anlage i.d.R. weit abseits der üblichen Zeitspanne liegt.

Bei einem Stromausfall sind nur bestimmte Kraftwerke bzw. Kraftwerksblöcke in der Lage, die Stromversorgung vollständig autonom wiederherzustellen. Denn nur sie können Strom produzieren, den andere versorgungsrelevanten Kraftwerke zum Wiederanfahren benötigen – sie funktionieren gewissermaßen wie eine Starterbatterie im Auto. Weil diese Kraftwerke oder Kraftwerksblöcke hierzu keine externe Energie benötigen, nennt man dieses Phänomen einen Schwarzstart („black start"); die entsprechenden Anlagen sind schwarzstartfähig. In der Photovoltaik können also entsprechende Anlagen bei einem Stromausfall ohne externe Netzverbindung hochfahren.

Wirtschaftlichkeit & Finanzierung


Neben der Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bieten einige Kommunen auch Förderungen auf kommunaler Ebene an, bspw. Adelsdorf, Hemhofen und Hallstadt (Stand Nov 2022). Informieren Sie sich deshalb bei Ihrer Stadt oder Gemeinde, diese können Ihnen mitteilen, was für eine Förderung zu tun ist. 

Die Amortisationszeit von Photovoltaikanlagen bezeichnet den Zeitraum ab dem die Anlage Ihre Anschaffungskosten durch die Einnahmen aus der Solarstromproduktion wieder ausgeglichen hat, also das Geld, dass Sie für Ihren Überschuss bekommen und dem, dass Sie sich durch eigenen Strom an Stromkosten sparen. Nach der Amortisation der Anlage werden nur noch Gewinne erwirtschaftet. Die Amortisationszeit hängt also vom eigenen Verbrauch und den individuellen Stromkosten ab. Je mehr die Stromkosten steigen, desto schneller amortisiert (rentiert) sich Ihre Anlage!

Der Autarkiegrad beschreibt, wie unabhängig man vom öffentlichen Stromnetz ist. Bei einem Autarkiegrad von 50% bezieht man in Summe genau die Hälfte der benötigten Energie aus dem öffentlichen Netz, der Rest wird von der PV-Anlage gedeckt. Der Eigenverbrauchsanteil beschreibt dagegen, wieviel Prozent der Energie, die von der PV-Anlage produziert wird, man selbst verbraucht.

Zum 01.01.2023 traten verschiedene gesetzliche Änderungen bzgl. der Besteuerung von PV-Anlagen in Kraft – u.a. eine Herabsenkung der Mehrwertsteuer auf Anschaffung & Montage von vorher 19 % auf jetzt 0 %.  Für mehr Infos haben wir Ihnen eine separate Übersicht zur Mehrwertsteuer bereitgestellt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Bei genaueren Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Steuerberater. 

Nach Auftragsvergabe


Nach Inbetriebnahme Ihrer Anlage müssen Sie diese beim Finanzamt anmelden – dies geschieht bspw. über das Online-Portal „Elster“.
Weitere Infos über die genaue Vorgehensweise gibt es hier!

Der Heizstab muss von einem Heizungsbauer eingebaut werden – wir können lediglich die Inbetriebnahme bzw. elektrische Anbindung übernehmen.

Zwischen dem Zeitpunkt der Dachmontage und der AC-Montage liegen aktuell ca. 2-4 Wochen. Nach der AC-Montage müssen weitere 4-8 Wochen bis zum Zählertermin eingeplant werden. Dieser wird uns vom Netzbetreiber mitgeteilt und kann von unserer Seite nicht beeinflusst werden.

Nach der Montage & Inbetriebnahme


Gerne können Sie sich hier unsere Kurzanleitung herunterladen: [Huawei / Fronius]

Nach dem Zählertermin mit dem Netzbetreiber – dieser findet ca. 2 Monate nach der Dachmontage statt.

Die Abregelung von PV-Anlagen durch die sog. „70%-Regelung“ wurde zum 01.01.2023 abgeschafft.
Bei Anlagen < 25 kWp sind keine Techniken zur Abregelung mehr einzubauen.
Bei Anlagen >= 25 kWp ist der Einbau eines FRE gesetzlich weiterhin vorgegeben. Gleiches gilt seit 01.01.2024 auch für steuerbare Verbraucher, wie bspw. Wallboxen oder Wärmepumpen.

  • Wetter prüfen – bei bewölkten/regnerischen/verschneiten Tagen produziert die PV-Anlage z.T. nicht genügend Strom, um den Speicher zu laden.
  • Neustart der PV-Anlage in dieser Reihenfolge:
    1. DC-Trennschalter am Wechselrichter auf 0 stellen
    2. Sicherung im Sicherungskasten raus
    3. Speicher ausschalten
    4. Zwei Minuten waren, dann die Schritte in umgekehrter Reihenfolge wiederholen.
  • Kontaktieren Sie uns gerne. Unser Techniker wird sich dem Anliegen annehmen.
  • Neustart der App bzw. ggf. des Smartphones oder des WLANs.
  • Kontaktieren Sie uns gerne. Wir werden versuchen Ihnen zu helfen.